Kurzchronik der Gemeinde Tornitz mit den Ortsteilen Werkleitz und Grube Alfred

2. Teil (1900 bis 1945)




1904

Neubau einer Leichenhalle auf dem Gottesacker Werkleitz. 4

1906

Neubau der Molkerei in Tornitz. 10

1910

Alle Bewohner von Tornitz und Werkleitz, deren Ländereien zu den hochwassergefährdeten gehören, sind Mitglieder im neu gebildeten „Grizehne-Barby-Schönebecker Deichverband“. Nach dem Status sind sie verpflichtet, an den ständigen Überwachungen, Unterhaltun gen und Reparaturen der Deiche mitzuwirken. Der erste Deichschulze von Werkleitz war Friedrich Ernst Didicke. Die Länge des Saaledammes von Grizehne bis Barby (Gastwirtschaft „An der Kanne“) beträgt 11.156 Meter. 15/4

1911

Elektrifizierung der Gemeinden Tornitz und Werkleitz. 12


Schulneubau in Tornitz (“Neue Schule”). 10


Dürrejahr, von Juli bis Oktober fiel kein Tropfen Regen. In Pichörn wurden von einem Morgen nur 18 Zentner Kartoffeln geerntet, das Rübenblatt war verdorrt. 10

1912

Gründung des Turnvereins durch Schneidermeister August Quindt. 10

1915

30. Juni: Stillegung der Braunkohlengrube „Alfred“. Durch den Wassereinsturz in das Bergwerk entstanden die Senkteiche Seehof, Erlenteich, Grüner Teich, Beamtenteich, Pappelteich. 14

1914/18

Erster Weltkrieg: 14 Tornitzer und 8 Werkleitzer gefallen. 9

1917

Am 17. Juni klangen aus den Kirchen Tornitz und Werkleitz zum letzten Mal alle drei Glocken mit vollem Geläut zum Gottes dienst. Danach wurden aus den Kirchen je zwei Glocken und die Orgelpfeifen Opfer des 1. Weltkrieges. (Heimatkirche, Superintendent Kohl schmidt, Barby)

1918

Letzter Fischotter in der Saale bei Werkleitz gesichtet und erschossen. 4

1919

Gründung der Firma Schmiede-Henschel durch Schmiedemeister Willi Henschel. 10

1921

Kinoraum in der Gaststätte Emil Lampe, Tornitz entsteht. 10


Erste Getreidebinder in der Feldmark. 10

1922

Palmsonntag, 9. April 1922: Einsegnung der Konfirmanden


Werkleitz: Erna Marks, Elisabeth Clemens, Martha Hochgräfe, Else Brandis


Tornitz: Hermann Kunze, Hans Rohne, Fritz Lüddicke, Hermann Doll, Walter Pobbig, Ernst Buchholz, Hedwig Lampe, Frieda Evert 9

1922

erhält die Werkleitzer Kirche zwei neue Stahlglocken (Einweihung). 4

1923

erste Radios im Dorf. 4

1924

Gründung der Spar- und Darlehnskasse Tornitz-Werkleitz. 12

1925

Tornitzer Reiterverein gegründet. 10


Einwohnerzahlen: Tornitz 523, Werkleitz 382

1926

Gewaltiges Hochwasser, Durchsickerung am Deichkilometer 7,3/7,4. Am Saalhorn fünf km breites Flußbett (Stadt- und Landbote Calbe, Nr. 143, 144, 145)

1927

Schulneubau in Werkleitz, Lehrer: Paul Kadoch. 7


Erste Busverbindung für die Gemeinde durch Busunternehmen Reichert, Groß Rosenburg. Linie: Breitenhagen, Rosenburg, Werkleitz, Tornitz, Calbe/Ost bis Calbe. 10/4

1928

10. September: 135 Jahre Ernte kranzfeier in Werkleitz, Pastor Schattenberg aus Calbe hielt die Festrede. 4

1930

3. März um 3.00 Uhr: Glockeneinweihung Tornitzer Kirche. 10

1933

Einwohner: Tornitz 464, Werkleitz 319

1936

erstes Personenauto in Werkleitz auf Hof 9 (Haase). 4


Elektromotoren zum Dreschen, Häkselschneiden, Rübenmahlen und Hauswasserversorgungen kommen ins Dorf. 10/4

1938

weitere Neuerungen in der Landwirtschaft: Raupe, Heuwender, Rübenrodegeräte, Kartoffellochmaschine und Kartoffelroder. 10/4

1939

Oktober/November: Hochwasser; der Stau stand bis Mai 1940 in der „Wistel“ und „Steinbreite“. Die Äcker konnten erst ab Mai bestellt werden. Bahnhof Calbe/Ost war nicht mehr erreichbar, Stauwasser stand unter den Brücken. Die rechte Straßenseite unter der B ahnunterführung wurde erhöht. 10

1939/45

Zweiter Weltkrieg: 26 Tornitzer und 24 Werkleitzer gefallen. 10/4

1939

Die kleine Feierabendglocke der Werkleitzer Kirche mußte abgegeben werden, sie wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen. Der Werkleitzer Kirche verbleiben zwei Glocken. Die Tornitzer Kirchenglocke mit dem wunderbar tiefen Klang, die erst 1930 eingeweiht wurde , wurde Opfer des 2. Weltkrieges (1940/41 eingeschmolzen). Seitdem hat die Tornitzer Kirche nur noch eine Glocke. 10

1941/42

Winterhochwasser, extreme Schneeverwehungen, ca. 100 Personen (Bauern, Arbeiter und Kriegsgefangene) waren zum Freischippen des Ortseingangs bis zum Handweiser eingesetzt (2,5 m hohe Schneeverwehungen). 10

1945

Am 13. April rollen amerikanische Panzer ins Dorf. Nach kurzer Besetzung durch die westalliierten Mächte zogen die Russen in den Kreis und damit ins Dorf ein. 10


3. Teil der Chronik
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